Silvester mal anders

Fireworks Sydney

Nach der Kurzform, jetzt die ganze Geschichte: Aufstehen um 9 Uhr (waren wir ja schon gewohnt), in den Nachrichten haben wir schon die ersten Camper gesehen und dachten uns, wenn wir warten, bekommen wir garnix von dem Spektakel mit. Also haben wir kurzerhand ein paar (wirklich wenige… zu wenige…) Sachen eingepackt und sind auf den Weg in die Stadt. Natuerlich Richtung Oper, da hat man ja bekanntlich den besten Blick…

… und auch den meisten Stress, wie sich im Laufe des Tages herausstellen sollte. So kurz vor 10 Uhr sind wir am Hafen angekommen. Nicht gerade die Ersten, denn die saßen dort schon um 6 Uhr  – aber immer hin. Rund um die Oper war alles abgesperrt und nach dem First-Come-First-Serve-Prinzip haben wir noch zwei Eintrittsbändchen ergattert. Glück gehabt, dachten wir. Aber wir waren wirklich früh. Bis Mittags ist unsere „Partygesellschaft“ auf einige Tausend angewachsen. Also saßen wir an der Oper, mit ein paar Flaschen Wasser, nem Buch und noch ueber 12 Stunden Zeit bis Mitternacht. Mal gerade was zu Essen holen oder woanders hingehen war keine Option – um uns rum befand sich halb Japan und China, die auf jeden Milimeter Platz zur Brüstung gierten.

Vorbereitungen auf Mitternacht (mit 13 Stunden Vorlauf)

Vorbereitungen auf Mitternacht (mit 13 Stunden Vorlauf)

Tobsen hat dann kurzerhand direkt am Hafen Handtücher gekauft – günstig, günstig – und wir haben unser Territorium angesteckt. Das hat dann auch soweit geklappt, dass wir uns fuer 2-3 Stunden in den Schatten der Oper zurueckziehen konnten – immer in Sichtweite der Handtücher 😉 Gegen Nachmittag wurde es dann so voll, dass selbst die selbstgesteckten und besonders von unseren Landsmännern so geschätzen Handtuchgrenzen in Gefahr gerieten und wir vor Ort die Plaetze sichern mussten. Blöd, dass kein Woelkchen am Himmel stand und uns die Sonne ein wenig zu schaffen machte.

Selbstgebautes Sonnendeck an der Opern-Promenade

Selbstgebautes Sonnendeck an der Opern-Promenade

Kurzerhand haben wir dann eine Papiertuete und ein Handtuch zu einem fachmännischen Sonnendach zusammengeknotet und konnten den Rest des Nachmittags aushalten. Wie skurril das ganze ausgesehen hat, zeigen die Fotos. Unkreativ war aber keine Nation. Einige haben richtig mitgedacht und ganze Zelte mitgebracht. Gegen Abend haben sich Alexander und Melanie (beide aus Hamburg) neben uns eingefunden und wir haben gemeinsam die 4qm erfolgreich gegen den Rest der Welt behauptet. Im Wechsel Bier holen, mit Asiaten diskutieren – Dinge, die man an Silvester eben gemeinsam macht. Betrunken oder gefaehrlich war eigentlich keiner. Alkohol durfte man nicht mitnehmen und das gekaufte Dosenbier war limitiert und wurde schon an der Theke geoeffnet – also nix mit bunkern oder so.

Bootsparade Stunden vor Mitternacht

Bootsparade Stunden vor Mitternacht

Ab Mittags wurden die Wartenden mit stündlichen Flugshows (haha), Bootsparaden, vorbeifahrenden Polizei- & Feuerwehrbooten und einem Kinderfeuerwerk unterhalten. Oder jedenfalls war das so vorgesehen. Gegen 21:30h haben wir uns alle eigentlich nur Mitternacht herbeigewünscht. Silvester kann ganz schoen anstrengend sein. Den Rest kennt ihr ja schon. Großes, fettes Feuerwerk um Mitternacht, leider nur 10 Minuten und nicht wie in der Zeitung versprochen 45… aber das war dann auch egal. Die Dimension war gigantisch.

Sehr geflasht und irgendwie ausgepowert hat sich die Meute von mehreren 1000 Besuchern direkt nach dem letzten Böller auf den Rückzug in die Stadt gemacht. Der Heimweg hatte dann ein bisschen was von einer Demo. Die Strassen von der Uferpromenade voll mit Menschen und alle scheinbar auf dem Weg in den Stadtkern. Wir sind dann auch direkt Richtung Hotel. Silvester hat dieses Mal über 12 Stunden gedauert, zwar mit wenig Alkohol, dafuer aber mindestens genauso anstrengend wie mit. Eigentlich waren wir dann am nächsten morgen pünktlich zu eurem Jahreswechsel fit, aber die Handynetze waren so platt, dass wir keine Gruesse zeitnah loswerden konnten.

Skytower-Jump-Session oder wie mach ich mich in hunderten Meter Höhe zum Deppen.

Skytower-Jump-Session oder "Wie mache ich mich in hunderten Meter Höhe zum Deppen?"

Skywalk
Nüchtern sein mussten wir auch am naechsten Tag, denn wir hatten in 250 Metern Höhe einen ziemlich windigen Fototermin auf dem Skytower. Über das Ergebnis haben Tobsen und ich so gelacht, dass wir es euch nicht lange vorenthalten wollten. Viel Spass damit 😉

Am Abend haben wir dann schon für Neuseeland gepackt, wo wir aktuell angekommen sind. Zoll und Gepäckcheck waren kein Problem. Obwohl die Regularien zur Einfuhr von Camping-Ausrüstung sehr streng sind, haben wir nur eine gratis Reinigung unserer Wanderschuhe bekommen. Morgen werden die kommenden Tage geplant. Mal gespannt, wo wir am Ende landen. Die Suedinsel klingt immer verlockender…

7 Comments on “Silvester mal anders

  1. Haha, das Skywalkfoto von dir und dem Tobsen is zu geil!! 🙂

  2. Klasse Fotos und ein tolles Feuerwerk! In Kelkheim gab’s leider nur ein paar armselige Knallfroesche und Supermarkt-Raketen. Trotzdem hat mein Ohr danach gepfiffen 😉

  3. Das Skywalk-Foto ist uebrigens der Burner – kein Wunder, dass die Euch angekettet haben…

  4. Hehe tolle Anzüge wie Spiderman der noch groß werden will!

  5. Ach übrigens gute Plätze sind auch bei The Rocks an den Treppenstufen dort kann man auch Bier mitnehmen

  6. Also mit diesem Bild kann man Euch ja noch Jahre herrlich aufziehen, echt zum Schreien! Euer Silvester-Bericht klang aber echt stressig, da gönne ich mir lieber Gelnhausen – mit 30 Minuten Feuerwerk, okay war auch weniger…Beste Grüße an Down Under und…come back in one piece!cu, lohbi

  7. Es macht wirklich super Spaß zu verfolgen, was Ihr beiden so erlebt und seht.Klasse, da fällt einem das Zuhausebleibenmüssen auch nicht so schwer…. Super wirklich.Sydney war ja wohl schon der Knaller schlechthin. Bin gespannt, was Euch noch erwartet! Bitte mehr posten.Danke und Gruß nach Downunder.Alex